IT-Sicherheit & Unternehmenskultur

Erfolgsfaktor Unternehmenskultur

Eine Branche hat den Menschen entdeckt. War IT-Sicherheit lange Zeit eine eher technische  Disziplin, beschäftigen sich inzwischen vermehrt Unternehmen, Wissenschaft und Gesetzgeber mit dem "Faktor M".  So untersuchen Projekte des BMBF  die  Psychologie von Awarenesschulungen, werden im IT-Sicherheitsgesetz  Maßnahmen gefordert, die über das Technische weit hinausgehen: Awarenesstrainings, Sensibilisierungs- und Kommunikationsmaßnahmen für Mitarbeiter.

 

Das hat einen guten Grund. Das ausgefeilteste technische Sicherheitssystem ist schließlich nur so gut wie das schwächste Glied der „Sicherheitskette“ – und dies ist in den meisten Fällen der einzelne Mitarbeiter. Zahlreiche Studien belegen dies. Mitarbeiterschulungen  leisten da sicherlich gute Dienste, zumindest, wenn sie regelmäßig durchgeführt werden. Doch das dürfte nur die halbe Wahrheit sein.

 

Sicherheitsrisiko Illoyalität

Aber was passiert, wenn Mitarbeiter bereits innerlich gekündigt haben, nicht motiviert sind und die Loyalität  zum Arbeitgeber schwindet? Wenn das Wohlergehen des Unternehmens dem einzelnen ganz einfach egal ist? Aktuelle Gallup-Umfragen belegen, dass sich bereits jeder 6. Mitarbeiter in Deutschland innerlich von seiner Arbeitsstelle verabschiedet hat.

Gleichgültigkeit und Illoyalität begünstigen menschliches Fehlverhalten am Arbeitsplatz, motivieren zu Datenklau oder zum Kopieren von Kundenlisten. Man denke nur an diverse Steuer-CDs, die dem deutschen Fiskus regelmäßig zu  Mehreinnahmen verhelfen. In der Regel stammen diese Daten von Mitarbeitern, die mit ihrem Unternehmen  - aus welchen Gründen auch immer - innerlich gebrochen haben. Awarenesschulungen werden da nur bedingt hilfreich sein.

 

Der Segen kommt von „oben“….

 Der Schlüssel für mehr Sicherheit im Unternehmen dürfte bei einer Verbesserung von Personalführung, Personalmanagement, Unternehmenskultur und einer Orientierung an Werten zu finden sein.

Das fängt beim Menschenbild an. Während in „klassischen“ Strukturen die Mitarbeiter durch Zielvereinbarungen und externe Anreize motiviert werden, vertreten werteorientierte Unternehmen ein Menschenbild der Autonomie und gehen davon aus, dass der Mitarbeiter grundsätzlich bereit ist, sich zu engagieren, dass er Entscheidungen treffen will und kann, und dazu entsprechende Rahmenbedingungen und Freiraum braucht.

Werte wie z.B. gegenseitiges Vertrauen, Toleranz für anderes Denken, Kritikfähigkeit konstruktives Feedback, eine bewusste Auseinandersetzung mit der eigenen Person und den Folgen des eigenen Handelns sind die Basis für eine Loyalität fördernde Unternehmenskultur.

Werden Mitarbeiter über wichtige Entscheidungen informiert und dürfen „mitreden“, identifizieren sie sich stärker mit ihrem Arbeitgeber. Diese emotionale Bindung zahlt sich letztendlich für Firmen aus, sie wirkt sich positiv auf Produktivität und Fluktuation aus. Mitarbeiterloyalität macht Unternehmen erfolgreicher. Verbundenheit erzeugt starkes Engagement, Freude an der Arbeit, Eigeninitiative und unternehmerisches Handeln. Und letztendlich macht sie Unternehmen sicherer.

Die Weichen dafür stellt das Management als „Sinnstifter“ des Unternehmens: mit einer sichtbaren, im besten Falle wertorientierten Haltung und kongruenten Kommunikation.

 

 

 

 



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